Wohnformen mit Verbleib im eigenen häuslichen Umfeld

Viele ältere Menschen möchten so lange wie möglich in ihrem gewohnten Zuhause bleiben. Oft reichen schon kleine Anpassungen, um den Alltag sicherer und komfortabler zu gestalten. Je nach Bedarf können aber auch größere Veränderungen sinnvoll sein – vom barrierearmen Umbau bis hin zur Umgestaltung eines Einfamilienhauses in ein Mehrgenerationenhaus. Hier stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor, wie das Wohnen im vertrauten Zuhause gelingen kann.

In dieser Wohnform bleibt das vertraute Zuhause zunächst unverändert. Doch auch wenn derzeit kein Anpassungsbedarf besteht, kann sich das mit der Zeit ändern – manchmal schneller, als gedacht. Ein Blick in die Zukunft lohnt sich daher: Wer die eigene Wohnsituation frühzeitig betrachtet, kann mögliche Veränderungen rechtzeitig und vorausschauend planen.

Kleine Veränderungen im Alltag können das Wohnen sicherer und komfortabler machen. Dazu zählen eine gute Beleuchtung, Griffe im Bad, Treppenhandläufe, sprachgestützte Haustechnik oder das Entfernen von Stolperstellen. Auch eine neue Möbelanordnung oder ergonomisch platzierte Alltagsgegenstände können helfen, Wege zu verkürzen und die Orientierung zu erleichtern – ganz ohne bauliche Eingriffe.

Ein barrierearmer Umbau umfasst bauliche Maßnahmen, die Hindernisse im Wohnraum verringern und die Nutzung erleichtern. Dazu zählen schwellenarme Übergänge, Rampen zur Überwindung der Eingangsstufen und sehr häufig ein barrierearm umgebautes Bad. Ziel ist es, den Alltag zu erleichtern, ohne alles komplett umbauen zu müssen. Im Unterschied zu einem vollständig barrierefreien Umbau werden hier gezielt einzelne Bereiche angepasst, um die Zugänglichkeit zu verbessern.

Ein bestehendes Einfamilienhaus kann so umgestaltet werden, dass mehrere Wohneinheiten entstehen. Jede Partei verfügt über eine eigene Wohnung oder Haushälfte, zusätzlich können gemeinschaftlich genutzte Räume oder Außenbereiche geschaffen werden. Die baulichen Anpassungen ermöglichen eine gute Balance zwischen selbstständigem Wohnen mit Rückzugsmöglichkeiten und sozialen Kontakten im eigenen häuslichen Umfeld – bei Bedarf auch mit Unterstützung.

Persönliche kostenlose Vor-Ort-Beratung zu den möglichen Anpassungen im eigenen häuslichen Umfeld erhalten Sie über unsere Wohnberatung.

Wohnformen mit Umzug

Manchmal ist ein Umzug die beste Lösung, um auch im Alter gut versorgt zu leben. Die Möglichkeiten sind vielfältig – von einer barrierefreien Wohnung über gemeinschaftliche Wohnformen bis hin zu Einrichtungen mit pflegerischer Unterstützung. Hier stellen wir verschiedene Wohnformen mit Umzug vor, die älteren Menschen neue Perspektiven für ein Leben im Alter bieten.

Eine barrierefreie Wohnung stellt sicher, dass das Gebäude für Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen ohne fremde Hilfe uneingeschränkt zugänglich und nutzbar ist. Alle Bereiche sind stufenlos erreichbar, Türen und Flure bieten ausreichend Bewegungsfläche, und Sanitärräume sind so gestaltet, dass sie auch mit Rollstuhl oder Gehhilfe genutzt werden können. Bedienelemente wie Schalter, Fenstergriffe und Arbeitsflächen sind ergonomisch platziert und gut erreichbar. Ziel ist eine vollständige Zugänglichkeit und Bewegungsfreiheit im gesamten Wohnraum.

In einer Senioren-Wohngemeinschaft leben mehrere ältere Menschen gemeinsam in einer Wohnung oder einem Haus. Jede*r Bewohner*in verfügt über ein eigenes Zimmer, während Küche und Wohnbereich gemeinsam genutzt werden. Die Organisation des Alltags erfolgt in Absprache unter den Bewohner*innen, gegebenenfalls z.B. mit einer gemeinsamen Haushaltshilfe. Bei Pflegebedürftigkeit kann zusätzliche Unterstützung eigenverantwortlich organisiert werden. Diese Form des Zusammenlebens kann unterschiedlich gestaltet sein – von selbstorganisierten Wohngemeinschaften bis zu betreuten Varianten.

Cluster-Wohnen ähnelt in seiner Struktur einer Wohngemeinschaft, ist jedoch architektonisch gezielt darauf ausgelegt, individuelle Bedürfnisse bereits baulich zu berücksichtigen. Jede Wohneinheit verfügt über ein eigenes Bad und häufig auch über eine kleine Kochnische. Die gemeinschaftlichen Bereiche bieten Raum für Begegnung, Gäste und gemeinsame Aktivitäten. Cluster-Wohnungen entstehen meist als Teil größerer Wohnanlagen oder moderner Neubauprojekte.

Beim Einzug zu Angehörigen wohnen ältere Menschen gemeinsam mit Familienmitgliedern in einem Haus oder einer Wohnung. Dabei kann es sich um eine gemeinsame Haushaltsführung oder um getrennte Wohneinheiten unter einem Dach handeln. Diese Wohnform entsteht häufig durch Um- oder Anbauten, die den Bedürfnissen aller Generationen angepasst sind. Gestaltung und Organisation des Alltags erfolgen individuell innerhalb der Familie.

In gemeinschaftlichen Wohnprojekten schließen sich Menschen unterschiedlichen Alters zusammen, um in einer Wohnanlage oder einem Haus in Nachbarschaft zueinander zu leben. Jede Partei verfügt über eine eigene Wohnung, zusätzlich stehen gemeinschaftlich genutzte Räume oder Außenbereiche zur Verfügung. Organisation und Gestaltung des Zusammenlebens erfolgen meist durch die Bewohner*innen selbst, häufig begleitet von einer Projektsteuerung im Bau. Diese Wohnform kann sowohl generationsübergreifend als auch speziell für ältere Menschen konzipiert sein.

Beim betreuten Wohnen leben ältere Menschen in einer eigenen oder gemieteten Wohnung innerhalb einer kleineren oder größeren Wohnanlage, häufig in der Nähe eines Pflegeheims. Die Bewohner*innen führen ihren Alltag selbstständig und können bei Bedarf verschiedene Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen, etwa Hausnotruf, Reinigungsdienste oder pflegerische Hilfe.

In einer Seniorenresidenz wohnen ältere Menschen in barrierefreien Apartments oder Zimmern innerhalb einer größeren Wohnanlage. Die Einrichtungen haben häufig Hotelcharakter und kombinieren eigenständiges Wohnen mit Serviceleistungen, hochwertiger Ausstattung und umfangreichen Freizeit- und Gemeinschaftsangeboten. Sie bieten bei Bedarf pflegerische Unterstützung durch hauseigene oder externe Dienste. Seniorenresidenzen sind meist zentral gelegen und verfügen über eine eigene Verwaltung oder Betreuung.

In einer Pflege-Wohngemeinschaft leben mehrere pflegebedürftige Menschen in einer familienähnlichen Atmosphäre zusammen. Jede*r Bewohner*in verfügt über ein eigenes Zimmer, während Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer gemeinsam genutzt werden. Alltag und Haushaltsführung werden von den Bewohner*innen zusammen mit Alltagsbegleitungen organisiert, die Pflege erfolgt durch ambulante Pflegedienste. Die Betreuung ist rund um die Uhr sichergestellt.

In einem Pflegeheim leben Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands eine umfassende Betreuung und Pflege benötigen. Die Bewohner*innen wohnen in Einzel- oder Doppelzimmern und werden rund um die Uhr von Pflegefachkräften betreut. Pflegeheime verfügen in der Regel über Gemeinschaftsräume, Therapiebereiche und Freizeitangebote. Träger können kommunale, kirchliche oder private Einrichtungen sein.

Wohnen neu gedacht

Innovative Wohnformen verbinden neue Ansätze des Zusammenlebens und der Unterstützung im Alter. Sie kombinieren Wohnen, Pflege, Nachbarschaftshilfe und oft auch digitale Technologien, um Alltag und Versorgung miteinander zu verknüpfen. Solche Projekte entstehen meist in Zusammenarbeit von Kommunen, Wohnungsunternehmen und sozialen Trägern. Ihr Ziel ist es, flexible Wohnkonzepte zu schaffen, die sich an unterschiedliche Lebensphasen und Bedürfnisse anpassen lassen – etwa durch Smart-Home-Lösungen, digitale Assistenzsysteme oder gemeinschaftlich organisierte Nachbarschaftsnetzwerke. Dabei kommen häufig Rechtsformen wie Genossenschaften, GmbHs oder GmbH & Co. KGs zum Einsatz, die auf langfristige Stabilität ausgelegt sind. Viele Projekte sind zudem in städtebauliche Prozesse wie Konzeptvergaben eingebunden.